Schloss Hauptwil

Die Entwicklungsgeschichte von Hauptwil ist seit dem 16. Jahrhundert untrennbar mit der Textilproduzenten- und Handelsfamilie Gonzenbach verbunden. Deren Schloss ist bis ans Ende des 18. Jahrhundert optischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Schwerpunkt des Dorfs.

Um den städtischen Wirtschaftsbeschränkungen zu entkommen, begründete Hans Jacob Gonzenbach 1666 sein Unternehmen für Leinwandherstellung und -handel im thurgauischen Hauptwil. Der kleine Weiler wuchs in den darauffolgenden Jahren zu einem florierenden Produktionsstandort an, wo – als damals revolutionäres Geschäftsmodell – sämtliche Fertigungsstufen aus einer Hand geleistet wurden.

Das Schloss Hauptwil wurde 1665, innert eines Jahres, erbaut. Das Gebäude enthält Elemente eines gotischen Steinhauses und der volkstümlichen Bauweise mit Proportionen und Zierformen des Barocks. Die weisse Fassade wird durch horizontale Fensterbänder gegliedert und hat ein Satteldach mit Quergiebel.

Infolge der Leinwandkrise Ende des 18. Jahrhunderts verlor die Textilproduktion in Hauptwil ihre Bedeutung: Damals modischere Baumwolle hatte das Gewebe abgelöst.

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