Schlössli

Das zwischen 1586 und 1590 von Laurenz Zollikofer, einem Enkel Vadians, erstellte Schlössli ist das herrschaftlichste Privathaus innerhalb der St.Galler Altstadt.

Geschichte:
Die Zollikofer besassen bereits mehrere Schlösser ausserhalb der Stadt und wollten nun auch innerhalb der Stadtmauern einen beeindruckenden Wohnsitz errichten. Das Schlössli diente der gesellschaftlichen Repräsentation, wichtig waren daher Festsäle, in denen Gäste bewirtet werden konnten. Daneben war das Schlössli aber auch Handelshaus: Im Erdgeschoss war ein Warenlager eingerichtet. Nach Laurenz Zollikofers Tod blieb das Schlössli noch eine weitere Generation in Familienbesitz, später kam es an andere vermögende St.Galler Familien, darunter Hochreutener, Kunkler und Schlumpf. Im 19. Jahrhundert hätte die Stadt die Chance gehabt, das Schlössli zu erwerben. Johannes Kaspar Straub bot es dem Schulrat nämlich für 17‘000 Gulden zum Kauf an. Das Geschäft kam jedoch nicht zustande, weil die nötigen Mittel nicht – wie die Stadt dies erhofft hatte – aus freiwilligen Beiträgen von vermögenden und wohltätigen Stadtbürgern aufgebracht wurden. So blieb das Schlössli in privatem Besitz.

Architektur:
Mit dem Bau des Schlössli wurde der Werkmeister des Zollikoferschen Schlosses Altenklingen, Matthias Höbel aus Kempten, betraut – daher die grosse Ähnlichkeit dieser beiden Gebäude. Unverkennbar ist die Anlehnung an die adlige Burgenarchitektur. Der Beizug eines auswärtigen Baumeisters hatte Einsprachen zur Folge, die aber abgewiesen wurden.

Heutige Nutzung:
Heute befindet sich im restaurierten Gebäude ein Restaurant mit mehreren repräsentativen Räumen.

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