Kulturmuseum St.Gallen

Die Ortsbürgergemeinde St.Gallen beschloss den Bau des Historischen und Völkerkundemuseums am 28. Juni 1914 – am Tag, an dem der Erste Weltkrieg seinen Anfang nahm. Es war eines der letzten Grossprojekte des Stickereibooms. Die Eröffnung erfolgte am 31. März 1921.

Architektur:
Das Historische und Völkerkundemuseum wurde 1915-1921 nach Plänen der Winterthurer Architekten Bridler & Völki erstellt. Der neo-klassizistische Walmdachbau verfügt über eine westliche Schaufassade mit mächtiger Säulenordnung, die auf der Ostseite wiederholt wird. Im zentralen Innenhof finden heute regelmässig Veranstaltungen statt, darunter das St.Galler Kulturfestival. Die Innenräume sind buchstäblich um die Sammlungen herum gebaut, was dem Ganzen den Charakter eines Gesamtkunstwerks verleiht. Das Gebäude ist nicht einfach eine Hülle, sondern eine Art eigenständige, sinnliche Kulisse.

Heutige Nutzung:
Das Museum besitzt heute eine der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Sammlungen der Ostschweiz. Einen Schwerpunkt bildet die Geschichte von Stadt und Region St.Gallen, zu den Highlights gehören einzigartige Objekte zum Leinwandhandel und das Stadtmodell, das die Stadt St.Gallen von 1642 zeigt. Besondere Akzente setzen die originalen historischen Zimmer – unter ihnen ein St.Galler Coiffeur-Salon aus den 1930er Jahren.
Die ethnologische Abteilung ermöglicht Begegnungen mit Ethnien rund um den Globus. «Faszination Archäologie» bietet eine Einführung in die Archäologie von Kanton und Stadt St.Gallen. Ein Hauptthema sind die Ausgrabungen der letzten Jahre (Rapperswil, Weesen, St.Galler Altstadt). Familien und Kindern bietet das Kindermuseum ein Museumserlebnis mit allen Sinnen.

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