Haus Pelikan
Die Geschichte des Hauses zum Pelikan reicht weit zurück. Bereits vor dem grossen Stadtbrand von 1418 stand hier ein Vorgängerhaus, das allerdings den Flammen zum Opfer fiel.
Geschichte:
Nach dem Brand war nur ein einfacher Ersatzbau für das zuvor be-stehende Haus mit Garten errichtet worden. 1452 erfolgte dann der Bau eines neuen Hauses mit gemauertem Sockelgeschoss über einem Gewölbekeller, ein zweigeschossiger Bohlen-Ständerbau mit steilem Dach und Aufzugsgiebel. Bauherr war Lienhard Merz († 1506), Pulvermacher und Ratsherr, dessen fünf Söhne alle beim Umgang mit Pulver den Tod fanden. 1550 erbaute die Familie Högger auf demselben Grundstück ein zweites Haus. Dieses wurde 1568 mit dem ersten zum heute sichtbaren Gebäude zusammengefasst.Auftraggeber dafür war wohl Hans Schlumpf-Zollikofer, der ab 1571 als Besitzer der Liegenschaft erwähnt ist und damals kurz vor der Heirat stand. Schlumpf war ein erfolgreicher Unternehmer. 1589 übernahm er von der Stadt die rückseitig benachbarte baufällige Johanneskapelle «auf Abbruch» und liess sich dort das heutige Stadthaus als Wohn- und Geschäftshaus bauen, das sogenannte «Grosse Haus». Im Pelikan residierten sein Sohn und später dessen Sohn. Ab 1635 gehörte das Haus einige Jahrzehnte lang der Familie Zollikofer, aus deren Zeit auch die barocken Deckenmalereien in einigen Räumen des zweiten und dritten Obergeschosses stammen.
Architektur:
Den Erker liess David Huber im Jahr 1707 bauen. Der Holzbildhauer Johannes Friedrich (1663-1731) schuf in seinem Auftrag ein Duplikat des Erkers am «Hoffmann’schen Haus» in Rorschach. Interessante Einzelheit: Der in Holz gearbeitete Erker wurde von Anfang an graublau bemalt, mit einer damals sündhaft teuren Farbe, deren Blauanteil aus Smalte be-stand, dem ältesten bekannten Kobaltpigment. Bei einer Restaurierung 1905 wurde diese Farbe abgetragen und das nun rohe Holz lackiert. Erst 1992/93 wurde der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt – sowie die Deckenmalereien in fünf Räumen freigelegt.
Heutige Nutzung:
Das Haus zum Pelikan gehört der Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Es wird als Restaurant, Büro- und Wohnhaus genutzt.
Nach dem Brand war nur ein einfacher Ersatzbau für das zuvor be-stehende Haus mit Garten errichtet worden. 1452 erfolgte dann der Bau eines neuen Hauses mit gemauertem Sockelgeschoss über einem Gewölbekeller, ein zweigeschossiger Bohlen-Ständerbau mit steilem Dach und Aufzugsgiebel. Bauherr war Lienhard Merz († 1506), Pulvermacher und Ratsherr, dessen fünf Söhne alle beim Umgang mit Pulver den Tod fanden. 1550 erbaute die Familie Högger auf demselben Grundstück ein zweites Haus. Dieses wurde 1568 mit dem ersten zum heute sichtbaren Gebäude zusammengefasst.Auftraggeber dafür war wohl Hans Schlumpf-Zollikofer, der ab 1571 als Besitzer der Liegenschaft erwähnt ist und damals kurz vor der Heirat stand. Schlumpf war ein erfolgreicher Unternehmer. 1589 übernahm er von der Stadt die rückseitig benachbarte baufällige Johanneskapelle «auf Abbruch» und liess sich dort das heutige Stadthaus als Wohn- und Geschäftshaus bauen, das sogenannte «Grosse Haus». Im Pelikan residierten sein Sohn und später dessen Sohn. Ab 1635 gehörte das Haus einige Jahrzehnte lang der Familie Zollikofer, aus deren Zeit auch die barocken Deckenmalereien in einigen Räumen des zweiten und dritten Obergeschosses stammen.
Architektur:
Den Erker liess David Huber im Jahr 1707 bauen. Der Holzbildhauer Johannes Friedrich (1663-1731) schuf in seinem Auftrag ein Duplikat des Erkers am «Hoffmann’schen Haus» in Rorschach. Interessante Einzelheit: Der in Holz gearbeitete Erker wurde von Anfang an graublau bemalt, mit einer damals sündhaft teuren Farbe, deren Blauanteil aus Smalte be-stand, dem ältesten bekannten Kobaltpigment. Bei einer Restaurierung 1905 wurde diese Farbe abgetragen und das nun rohe Holz lackiert. Erst 1992/93 wurde der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt – sowie die Deckenmalereien in fünf Räumen freigelegt.
Heutige Nutzung:
Das Haus zum Pelikan gehört der Ortsbürgergemeinde St.Gallen. Es wird als Restaurant, Büro- und Wohnhaus genutzt.