Haus Einstein

Der Erfolg der St.Galler Stickereiindustrie gründete auch auf ihrem technologischen Vorsprung. Die Industrialisierung der Produktion wurde überhaupt erst möglich durch die kontinuierliche Entwicklung der Technik: Der Plattstichwebstuhl, die Handstickmaschine und zuletzt die Schifflistickmaschine sicherten St.Gallen und der Ostschweiz immer wieder neu eine führende Stellung – auch im Textilmaschinenbau.

Geschichte:
Einer, der von diesen Standortqualitäten profitieren wollte, war der New Yorker Stickereifabrikant Isaak D. Einstein. Er eröffnete 1884 in St.Gallen eine Zweigniederlassung in einem bestehenden Fabrikgebäude an der Berneggstrasse 2, das er vom Architekten Karl August Hiller zum Stickereigeschäftshaus umbauen liess. Der Vorgängerbau war 1830 von Sabina Dorothea Allgäuer, der initiativen Witwe des Textilausrüsters Jacob Allgäuer, als Appretieranstalt erbaut worden, diente später als Spinnerei und beherbergte in den 1880er-Jahren im Erdgeschoss die städtische Volksküche. Bereits 1886 wurde an der Berneggstrasse 4 ein dreigeschossiger Anbau angefügt. Dieser wurde im Zuge einer grösseren Erweiterung 1907 in den heute noch bestehenden Gebäudekomplex Berneggstrasse 4-6 integriert (Architekt Jakob Merz). D. Einstein & Co., ab 1936 Adolph Hahn & Co., war eines der bedeutendsten Häuser der St.Galler Stickereiindustrie. Jahre mit viel Erfolg (frühe 1890er, 1902-08) wechselten mit wirtschaftlich oder durch Modekonjunkturen bedingten Flauten. Schwierig waren vor allem die 1930er-Jahre, die Zeit der Weltwirtschaftskrise.

Heutige Nutzung:
1978 erwarb der St.Galler Textilunternehmer Max Kriemler die Gebäude und baute sie zum Viersterne-Hotel Einstein um. Dieses wurde 1983 eröffnet und 2009 mit dem «Einstein Congress» an der Wassergas-se erweitert.

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