Bischoff Textil
Die meisten St.Galler Textilgeschäftshäuser entstanden in der Zeit der "Stickereiblüte», in der Hochkonjunktur der St.Galler Stickereiindustrie (späte 1860er-Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914). Nicht so das Firmengebäude der Bischoff Textil AG: Das Unternehmen wurde erst nach dieser Boom-Phase im Jahr 1927 gegründet, zu einer Zeit, als Prämien für die Stilllegung bestehender Stickmaschinen geboten wurden.
Geschichte:
Die mutige antizyklische Geschäftsstrategie bewährte sich, denn noch heute profiliert sich Bischoff mit Stickereien für Lingerie und Damenoberbekleidung in weltweiten Märkten auf höchstem Designe- und Qualitätsniveau. Pioniergeist bewiesen die Gründerväter auch architektonisch. Das 1957 errichtete Gebäude, steht erstes Hochhaus der Stadt St.Gallen beispielhaft für Urbanisierung, Verdichtung und technische Innovation.
Architektur:
Die Form des Grundstücks stellte die Architekten vor Herausforderungen. Das Gebäude durfte maximal 135 m lang, bei einer kleinsten Breite von 22,5 m sein und musste die Anforderungen eines Stickereibetriebes sowie die des Verwaltungszentrums eines expandierenden Unternehmens erfüllen. Die Umsetzung des Architekten Albert Bayer besteht aus einem neungeschossigen Haus mit zusätzlichem Dachetage und einem angrenzenden Schedbau mit stützenfreier Stahlträgerkonstruktion zur Unterbringung der Stickmaschinen. In virtuoser Verknüpfung von Ästhetik und Funktion fängt dessen schuppenförmiger Gliederung das Tageslicht sowohl von oben als auch im rechten Winkel zu den Seitenwänden ein. Durch die u-förmigen Fensterbänder wurde trotz der dichten Bebauung der Nachbargrundstücke eine gleichmässig helle Belichtung der Arbeitssäle erreicht.
Das stilistisch aus der klassischen Moderne abgeleitete Hochhaus, fällt auf durch seine langgestreckte Form mit den markant gegliederten Fensterfronten und das zurückversetzte Dachgeschoss. Die Gebäudetiefe von 13 Metern wurde im damals wegweisenden Spannbetonverfahren überbrückt. 2016, knapp sechs Jahrzehnte nach seiner Entstehung, erfuhr das Haus einer sorgsame Renovierung, wobei kennzeichnende Bauelemente wie die grafische Sprosseneinteilung der Fenster wiederhergestellt wurden. Gleichzeitig wurde eine energetische Sanierung vorgenommen.
Heutige Nutzung:
Noch immer beherbergt das Gebäude den Firmensitz der Bischoff Textil AG. Neben dem Management sowie der Entwicklungs- und Designabteilung befindet sich dort das größte private Stickereiarchiv der Schweiz. Es dient den hauseigenen Gestaltern wie auch Couturiers internationaler Modehäuser als Quelle der Inspiration. Weil die Fabrikation heute im rheintalischen Diepoldsau sowie in eigenen Werken im Ausland stattfindet, wurden die einstigen Maschinensäle an Fremdfirmen vermietet. Der Fabrikladen an der Burgstrasse ist eine Fundgrube für edle Stickereien.
Die mutige antizyklische Geschäftsstrategie bewährte sich, denn noch heute profiliert sich Bischoff mit Stickereien für Lingerie und Damenoberbekleidung in weltweiten Märkten auf höchstem Designe- und Qualitätsniveau. Pioniergeist bewiesen die Gründerväter auch architektonisch. Das 1957 errichtete Gebäude, steht erstes Hochhaus der Stadt St.Gallen beispielhaft für Urbanisierung, Verdichtung und technische Innovation.
Architektur:
Die Form des Grundstücks stellte die Architekten vor Herausforderungen. Das Gebäude durfte maximal 135 m lang, bei einer kleinsten Breite von 22,5 m sein und musste die Anforderungen eines Stickereibetriebes sowie die des Verwaltungszentrums eines expandierenden Unternehmens erfüllen. Die Umsetzung des Architekten Albert Bayer besteht aus einem neungeschossigen Haus mit zusätzlichem Dachetage und einem angrenzenden Schedbau mit stützenfreier Stahlträgerkonstruktion zur Unterbringung der Stickmaschinen. In virtuoser Verknüpfung von Ästhetik und Funktion fängt dessen schuppenförmiger Gliederung das Tageslicht sowohl von oben als auch im rechten Winkel zu den Seitenwänden ein. Durch die u-förmigen Fensterbänder wurde trotz der dichten Bebauung der Nachbargrundstücke eine gleichmässig helle Belichtung der Arbeitssäle erreicht.
Das stilistisch aus der klassischen Moderne abgeleitete Hochhaus, fällt auf durch seine langgestreckte Form mit den markant gegliederten Fensterfronten und das zurückversetzte Dachgeschoss. Die Gebäudetiefe von 13 Metern wurde im damals wegweisenden Spannbetonverfahren überbrückt. 2016, knapp sechs Jahrzehnte nach seiner Entstehung, erfuhr das Haus einer sorgsame Renovierung, wobei kennzeichnende Bauelemente wie die grafische Sprosseneinteilung der Fenster wiederhergestellt wurden. Gleichzeitig wurde eine energetische Sanierung vorgenommen.
Heutige Nutzung:
Noch immer beherbergt das Gebäude den Firmensitz der Bischoff Textil AG. Neben dem Management sowie der Entwicklungs- und Designabteilung befindet sich dort das größte private Stickereiarchiv der Schweiz. Es dient den hauseigenen Gestaltern wie auch Couturiers internationaler Modehäuser als Quelle der Inspiration. Weil die Fabrikation heute im rheintalischen Diepoldsau sowie in eigenen Werken im Ausland stattfindet, wurden die einstigen Maschinensäle an Fremdfirmen vermietet. Der Fabrikladen an der Burgstrasse ist eine Fundgrube für edle Stickereien.